Viele fliegerische Aktivitäten - Spitzenleistungen im Segelflug - Zukunftsorientierung
Es war wieder einmal an der Zeit, auf eine ereignisreiche Flugsaison zurück zu blicken. Genau das taten die Mitglieder der Flugsportgruppe Hammelburg auf ihrer Jahreshauptversammlung.
Versammlungsleiter Frank Luft eröffnete die Tagung mit einem Streifzug durch das Jahr 2018. Einmal mehr konnte er die Flugsportgruppe als quicklebendigen Verein mit seinen Sparten Motorflug, Segelflug und Modellflug schildern. Man ist eine bunt gemischte Gemeinschaft mit aktiven Piloten vom Teenageralter bis zum Pensionär, vom Schüler bis zum Akademiker und pflegt eine sehr familiäre Atmosphäre. In erster Linie waren fliegerische Aktionen und die sportlichen Leistungen der Segelflieger aufzuzählen. Hinter allem steckte einiges an ehrenamtlichem Engagement. Auf über 3000 Stunden summierte sich 2018 die Arbeitsleistung der Mitglieder für Wartungsarbeiten und Verbesserungen an Fluggerät und Flugplatzinfrastruktur und nicht zuletzt zur Bewältigung des Besucherandrangs beim Familienfest am Vatertag. Eine große Herausforderung waren steigende Wartungskosten und die Zukunftsorientierung des Flugsports, was letztlich zu einem Umbau der Motorflugzeugflotte führte. Viel Lob fand Luft für die Piloten, die allzeit besonnen und risikovermeidend ihrer anspruchsvollen Freizeitbeschäftigung nachgingen.
Interessantes hatten die Spartenreferenten aus ihrem jeweiligen Bereich zu erzählen. Für den Motorflug hatte man Anfang 2018 erst einmal zur Probe ein modernes Ultraleichtflugzeug vom Typ Remos G3 angeschafft und dafür ein anderes Flugzeug veräußert. Das UL, kräftig motorisiert, agil, leise, mit niedrigem Treibstoffverbrauch und noch dazu geeignet zum Schleppen von Segelflugzeugen stieß bei den Piloten auf so große Akzeptanz, dass man im Herbst beschloss, den Flieger endgültig in den Verein zu übernehmen. Ähnlich erging es mit einem günstig eingekauften, gebrauchten Motorsegler Avo 68 Samburo, der einen Fortschritt in Technologie und Leistungsfähigkeit im Vergleich zum alten SF 25 Motorfalken darstellte. Ausgedient haben die altbewährten Viersitzer Cessna 172 und Robin DR 400 deswegen noch lange nicht. Zuverlässig meistern sie Passagierflüge und große Ausflüge wie jenen im Frühsommer 2018 zu den schwedischen Schäreninseln.
Dass man zum Bewältigen großer Strecken nicht unbedingt einen Motor braucht, wusste der Segelflugreferent zu berichten. Veränderungen in diesem Sektor ergaben sich weniger in der Flugzeugflotte als dadurch, dass der sportliche Aspekt immer mehr in den Vordergrund rückte. Im heißen Sommer wagten sich zwei junge Piloten, Eric Schneider und Peter-Richard Wagner, erstmals auf eine Segelflugmeisterschaft in Zwickau und erflogen sich auf Anhieb hervorragende Platzierungen. Sportliche Höchstleistungen zeigten die Hammelburger Segelflieger das ganze Jahr über. Flüge ohne Zwischenlandung bis zu 700 Kilometer Länge allein durch Ausnutzen von Thermik und Wind waren keine Seltenheit. Selbst im internationalen Vergleich braucht man sich damit nicht zu verstecken, wie ein Blick in die Website des Online Contest OLC verrät. An Nachwuchs mangelt es nicht, 2018 nahm die Flugsportgruppe fünf neue Segelflugschüler auf.
Bei den Modellfliegern kamen ebenfalls beachtliche Zahlen bei den Flugbewegungen zusammen. Die Technik ist nicht weniger komplex als bei den großen Fliegern. Elektroantrieb und Turbinentriebwerke sind Modellflugalltag. Man war nicht nur an den beiden angestammten Startplätzen, dem Modellflugplatz am Lagerberg und dem Flughang im Ganstal aktiv, sondern schaute auch hie und da bei befreundeten Vereinen zum gepflegten Fliegerwochenende vorbei. Nebenbei hat man rund um den Modellflugplatz allerlei an der Einrichtung ausgebessert und renoviert.
Eine wichtige Formalität war zu erledigen: die turnusgemäße Wahl der Vorstandschaft. Dieser Vorgang erwies sich als recht unkompliziert. Alle in den letzten drei Jahren amtierenden Vorstandmitglieder wurden ohne Gegenstimmen in ihren Ämtern bestätigt. Rolf Schneider wird weiter den ersten Vorsitz führen, Frank Luft und Dr. Jörg Buschmann den zweiten bzw. dritten Vorsitz. Erster und zweiter Kassier sind weiterhin Patrick Schaller und Jürgen Fischlein, Bernd Chittka wird wieder das Amt des Schriftführers besetzen.
Danach war es dem alten und zugleich neuen Vorstand eine besondere Freude, langjährige Mitglieder für ihre bis zu 40 Jahre andauernde Treue zur Flugsportgruppe zu ehren. Last, not least gab es noch den Ausblick auf die kommende Flugsaison. Kleine und große Ausflüge sind in der Planung, und die Segelflieger bereiten sich auf mehrere Meisterschaften vor. Wer die familiäre Atmosphäre am Flugplatz auf der Hohen Lanz erleben möchte, ist jederzeit willkommen, insbesondere auf dem auch 2019 wieder stattfindendem traditionellen Familienfest am Vatertag.