Wenn ein Pfeiler einstürzt, wankt das ganze Haus. Am 30. Juli 2016 ist unser Fliegerkamerad Michael Uebel verstorben.
Seit 2009 war er Mitglied in der Flugsportgruppe Hammelburg. Zuerst hat er sich in der Modellfliegerei umgesehen und wechselte bereits 2010 zur Segelflugsparte. 2012 hatte er seine Segelfluglizenz in der Tasche. Das Fliegen war ihm eine Leidenschaft, die er mit einer geradezu unvergleichlichen Energie ausübte. Schon während des Flugschülerdaseins war er Miteigentümer einer Ka 6. Später legte er sich zusammen mit seinem Sohn Vincent eine Standard-Libelle zu, denn das Streckenfliegen war seine eigentliche Passion. Innerhalb des Vereins führte "Mischäl", wie er von allen genannt wurde, unangefochten die Flugstundenstatistik an, im Jahr 2015 war er sogar länger in der Luft als alle anderen Segelflugpiloten zusammen. Bei seinen nicht eben wenigen Außenlandungen sammelten wir ihn von fremden Flugplätzen, Wiesen und Äckern ein, was Stoff für so manche Anekdote lieferte, an die wir uns noch lange erinnern werden. Einen seiner größten Träume, das Gebirgs- und Höhenfliegen in den französischen Alpen, erfüllte er sich im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Freund Matthias Gremer.
Für den Segelflug in unserer Gemeinschaft war Mischäl eine tragende Säule. Schon bevor er 2014 das Amt des Segelflugreferenten übernahm, gab es praktisch nichts, worum er sich nicht unermüdlich gekümmert, wofür er sich nicht tatkräftig eingesetzt hat, seien es Startwinde und Startseil, Betriebsmittel oder Jahresnachprüfungen, Werkstattarbeiten, Organisieren von Fluglagern und vieles mehr; er war einfach immer da. Es war eben seine Devise: Nicht lange drumherumreden, sondern machen. Damit hat er auf uns alle eine enorme Zugkraft ausgeübt, ganz besonders auf die Jugend im Verein, die er immer kräftig unterstützt hat. Wenn zum Beispiel gerade mal kein Fluglehrer verfügbar war, hat er kurzerhand einen Flugschüler als Passagier mitgenommen. Nach Ende des Flugbetriebes waren oft noch ein paar Runden Modellfliegen mit den Jugendlichen angesagt. Bei aller Hingabe an den Segelflug ist ihm die Begeisterung für den Modellflug offensichtlich erhalten geblieben, was man an einer ansehnlichen Flotte von Modellfliegern auf seinem Dachboden erkennen kann.
Mit Mischäl verlieren wir einen großartigen Fliegerkameraden und einen guten Freund, wahrhaftig ein unverwechselbares Unikat, rast- und ruhelos für den Verein und für die Fliegerei im Einsatz, meistens energiegeladen und lebensfroh, manchmal ein bisschen brummig. Er hinterlässt eine große Lücke in unseren Reihen. Es wird uns schwer fallen zu akzeptieren, dass er nicht mehr da ist.
Von ganzem Herzen trauern wir um Dich