Schon seit Urzeiten weiß man, dass die Mange an verzehrten Speisen ein untrüglicher Gradmesser ist für die Anziehungskraft einer Festlichkeit und die Zufriedenheit der Gäste. 160 (in Worten: einhundertsechszig) Kilo unter die Leute gebrachte Pommes frites beim diesjährigen Familienfest der Flugsportgruppe Hammelburg sind ein Rekordergebnis. Am Ende waren nicht nur die Fritten ausverkauft. Der Besucherandrang hat wieder einmal gezeigt, dass das Familienfest eine feste Größe ist im Jahreskalender in und um Hammelburg. Ganz bestimmt ist es nicht nur das Essen, was das Publikum anlockt,...
...das gibt es auch woanders. Ein Fest am Flugplatz ist eben doch etwas Besonderes. Wer sich nicht selbst als Rundfluggast in ein Flugzeug wagt, stellt sich an die Hecke, schaut dem Flugbetrieb zu und ist insgeheim doch neidisch, wenn die Passagiere nach dem Flug selig lächelnd aussteigen. Wie es bei solch einem Traumwetter nicht anders zu erwarten war, drehten die Segelflieger und Motorflieger Runde um Runde bis in den späten Nachmittag hinein. Auch in diesem Jahr durfte man wieder prominente Gäste an Bord begrüßen. Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth nebst Angehörigen und der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner reihten sich in die Schar der Flugbegeisterten ein.
Wie versprochen kamen auch die Kinder nicht zu kurz. Familienfest bleibt Familienfest. Kinderschminken stand wieder hoch im Kurs. Eine Hüpfburg hat auch etwas mit Fliegen zu tun, selbst wenn die Luftsprünge ein gesundes Maß von 15 Fuß über Grund nicht überschreiten. Spaß hat es offenbar allemal gemacht, denn am Abend waren die Kids erst durch Ablassen der Luft aus der Burg zum Feierabend zu überreden.
Zwischenzeitlich hat auch die Presse vorbeigeschaut, hat viel Wissenswertes über die Flugsportgruppe erfahren und im Interview Eindrücke von Fluggästen gesammelt. Dass dem Journalisten gleich Mutter, Vater und Tochter einer Familie vor die Kamera geraten sind, die gemeinsam in der C172 Hammelburg von oben bewundern durften, passt hervorragend zum Motto des Festes. Nebenbei wurde tags darauf in der Zeitung eine neue Kategorie von Flugzeugen etabliert: der Schuldoppel-Einsitzer.
Man darf feststellen, dass dem Luftsport in Hammelburg und insbesondere der Flugsportgruppe in Presse und Bevölkerung enorm viel Sympathie entgegengebracht wird. Da steckt natürlich viel Mitglieder-Fleiß drin. Hochachtung vor denen, die von der Frühe bis in den Abend hinein die harte Arbeit an den heißen Fritteusen auf sich genommen haben. Hut ab auch vor den Weißwurstkochern, Steakbratern, Würstchengrillern, Bierzapfern und Getränkeausschenkern, vor den Zuckerwattemachern, Eisverkäufern, Kaffeekochern, den Kuchenspendern und -verkäufern. Nicht zu vergessen all jene, die irgendwo unsichtbar im Hintergrund werkeln, ohne die aber gar nichts funktionieren würde, denn das ganze benutzte Geschirr muss flugs wieder blitzblank bereit stehen, und der Shuttle-Bus fährt sich auch nicht von alleine. Wenn sich dann in der Abenddämmerung der Pulverdampf verzogen hat, die letzte Bank weggeklappt und der Platz wieder sauber gefegt ist, setzt man sich gerne hin, um sich auch einmal ein paar Pommes zu gönnen. Aber es ist ja nichts mehr da. Es hat trotzdem allen viel Spaß gemacht. Jetzt heißt es tief Luft holen für das nächste Fest beim Stadtjubiläum im Juni.
