Am 27. Februar 2016 ist Kurt Welzenbach im Alter von 71 Jahren verstorben. Kurt war seit Juni 1971, mehr als vierzig Jahre lang, Mitglied der Flugsportgruppe Hammelburg.
Kurt war ein leidenschaftlicher, ein begnadeter Segelflieger. Wie viele hervorragende Platzierungen hat er wohl bei unterfränkischen, bayerischen und deutschen Meisterschaften erzielt? Über Jahrzehnte war er einer der aktivsten Streckenflieger des Vereins und damit auch Vorbild und Motivator für die jüngeren Pilotengenerationen. Streckenfliegen ist wahrlich eine hohe Kunst, deren Ausübung ihn einst ohne Zwischenlandung von Hammelburg bis vor die Tore von Paris geführt hat. Mit seiner umsichtigen Weise hat er über dreißig Jahre lang als ehrenamtlicher Segelfluglehrer etliche Flugschüler an die Fliegerei herangeführt. In den letzten Jahren hat er sich intensiv der UL-Fliegerei gewidmet. Mit der D-MUKJ, die er zusammen mit seinem engen Freund und Fliegerkameraden Jörg Buschmann betrieb, hat er noch einmal für etliche hundert Stunden Luft unter den Flügeln gehabt. Eines seiner und seiner Frau Ursula liebsten Ziele war immer wieder die schöne Nordseeinsel Borkum.
Zweifellos gehört Kurt zu jenem Kreis von Persönlichkeiten, die unserem Verein seine heutige Prägung gegeben haben. In Zeiten, in denen die Flugsportgruppe eine Krise erlebte, hat er sich beharrlich für mehr Demokratie und Mitbestimmung eingesetzt. Dieses Gedankengut findet sich in den heute noch geltenden Vereinsstatuten wieder, an deren zukunftsweisender Gestaltung er als Mitglied der Satzungskommission im Jahr 2002 maßgeblich beteiligt war. In den Jahren 1996 bis 2005 nahm er die Mühen des Amtes des 1. Kassiers auf sich und war somit lange Jahre Vorstandsmitglied der FSG Hammelburg. Diese Position hat er mit außerordentlichem Scharfsinn und Weitblick ausgefüllt und den Verein aus einer desolaten Situation heraus wieder auf ein solides finanzielles Fundament gesetzt. Ganz nebenbei hat er als Teil einer kleinen Arbeitsgruppe noch den Quax-Fond, eine beispielhafte Solidargemeinschaft, auf den Weg gebracht. Auch nach seinem Rückzug aus der Vorstandschaft war er als Berater und besonnener Mahner immer gerne gefragt und gehört. Wer erinnert sich nicht an seine ruhig vorgetragene, bestechend sachliche Argumentation bei so manchen hitzigen Debatten in den Aktivenversammlungen?
Mit seiner bescheidenen Art würde er vermutlich all diese achtungsvollen Worte gar nicht hören wollen. Wir werden ihm, dem vorbildlichen Fliegerkameraden, der sich so unermüdlich für den Flugsport und für den Verein eingesetzt hat, ein ehrendes Andenken bewahren.