Fluglager der Hammelburger Flugsportgruppe fand gute Resonanz
Unter der Woche ist es normalerweise ziemlich ruhig auf der Hohen Lanz. Über dem Flugplatz kreisen Vögel, hin und wieder hoppelt ein Feldhase über die Piste. In der ersten Pfingstferienwoche war das ganz anders. Die Flugsportgruppe Hammelburg sorgte mit einem Segelfluglager für lebhaften Flugbetrieb. Acht Segelflugschüler aus dem eigenen Verein, vier von der Segelfluggemeinschaft Bad Kissingen und zwei weitere vom Aeroclub Bad Neustadt (Saale) trafen sich, um neun Tage lang intensiv Theorie und Praxis des Fluges ohne Motor zu trainieren. Eine recht bunte Truppe war da zusammen gekommen mit Teilnehmern unterschiedlichen Alters und Ausbildungsstandes. Vorübergehend wurde die Hammelburger Flugzeugflotte um mehrere Segelflieger aus Neustadt und Bad Kissingen aufgestockt. Übernachtet wurde in Zelten auf dem Flugplatzgelände. Weil Segelfliegen ein anstrengender Sport ist, musste auch die Energiebilanz der Teilnehmer stimmen. Beate Schneider von der FSG übernahm die verantwortungsvolle Aufgabe, jeden Tag mehrere Mahlzeiten pünktlich auf die Tische zu zaubern. Um so viele Flugschüler ausreichend betreuen zu können, standen die Segelfluglehrer Frank Luft, Dietmar Schlicker, Matthias Gremer und Thomas Rösser von der FSGH parat. Als Gastfluglehrer stieß noch Mike Hennrich aus Würzburg zur Mannschaft. Die Fluglehrer üben ihre Ausbildertätigkeit ehrenamtlich aus und investierten, da sie durchweg berufstätig sind, eine Woche ihres Jahresurlaubs für das Fluglager. Doch die Sache ist es wert. Ein intensives Training ermöglicht den Flugschülern rasche Fortschritte. „Außerdem fördert ein Fluglager ungeheuer die Gemeinschaft unter den Fliegern“, unterstreicht Dietmar Schlicker eine wichtige Funktion dieses Events. Dies gilt nicht nur innerhalb der Flugsportgruppe Hammelburg, sondern auch für die Kooperation mit den befreundeten Clubs. Vom Erfahrungsaustausch mit Piloten, die auf anderen Plätzen heimisch sind, profitierten alle Teilnehmer. Wie gut die Zusammenarbeit funktionieren kann, zeigte sich, als die Hammelburger Segelflugwinde wegen eines Getriebedefektes nicht mehr einsatzfähig war. In wenigen Stunden wurde die Winde des Kissinger Vereins auf einem Tieflader herbeigeschafft, und der Flugbetrieb konnte fortgesetzt werden.
Insgesamt waren in den acht Tagen mehr als 300 Segelflugstarts zu verzeichnen. Dazu musste einiges an organisatorischer Arbeit geleistet werden. Gleich nach dem gemeinsamen Frühstück und dem Briefing, bei dem der Tagesablauf besprochen wurde, kletterten die ersten in die Segelflieger. Bei den guten Wetterbedingungen waren fast täglich lange Thermikflüge möglich. Die Flugschüler konnten eine Menge Erfahrungen sammeln, denn jeder Flug ist anders und kann neue Herausforderungen bieten. Stefan Vorndran konnte gar seinen ersten Alleinflug ohne Begleitung eines Fluglehrers absolvieren und war überglücklich. Am Ende des Fluglagers waren alle begeistert. „So etwas müsste man viel öfter machen“, meinte Flugschülerin Linda Troudi. „Die Stimmung war einfach toll, und wir haben echt viel gelernt.“ Dietmar Schlicker, der auch als 2. Vorsitzender der FSGH fungiert, hat noch einen weiteren Grund zur Freude: „Das Fluglager hat die benachbarten Vereine enger zusammen gebracht. In Zukunft wird es sicher mehr vereinsübergreifende Unternehmungen geben.“ Anfang August werden die Hammelburger Piloten aber erst einmal zu Gast bei einem Fluglager in Tannheim im Allgäu sein, die Vorfreude darauf ist jetzt schon groß.
Die Bilder habe ich von Linda erhalten. Durch die Extraktion der Einzelfotos aus einem wmv-Film hat die Qualität etwas gelitten, sorry.